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1. Mittlere und neuere Geschichte - S. 3

1861 - Eisleben : Reichardt
0 r r e d e. Bei der Bearbeitung der mittleren und neueren Ge- schichte habe ich die Geschichte Deutschlands in den Vordergrund gerückt, da neben der allgemeinen Geschichte des Alterthums doch diese vorzugsweise es sein muß, an die sich der historische Unterricht mittlerer Gymnasial- klassen anzulehnen hat. Selbstverständlich sind damit Seitenblicke auf die wichtigsten außerdeutschen Welt- begebenheiten nicht nur nicht ausgeschlossen, sondern viel- mehr erfordert. Innerhalb der deutschen Geschichte ist es nun wieder die preußische, welche in ihren Hauptmomenten ganz be- sonders berücksichtigt wurde, freilich nur in soweit Preu- ßen auf die historische Entwickelung der deutschen Ver- hältnisse von entscheidendem Einflüsse gewesen ist. Die Zeiten vor dem großen Kurfürsten sind also minder voll- ständig behandelt, als die folgenden, in denen Preußens und Deutschlands Geschicke sich immer inniger verschwi- stert haben.

2. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 157

1890 - Leipzig : Reichardt
157 tigen Staatskanzler Fürst Metternich vollstndiger Stillstand jeder Reform. 18101825 Die spanischen und portugiesischen Kolonieen in Amerika werden vom Mutterlande unabhngig. Smtliche spanischen Besitzungen (auer den Antillen-Inseln) erlangen nach langjhrigem Freiheitskampfe (Boli-var) die Unabhngigkeit und erhalten republikanische, der der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika nachgebildete Ver-fafsungen. Das frher portugiesische Brasilien seit 1822 ein unabhngiges Kaisertum unter dem Hause Braganza^). 18211829 Griechischer Freiheitskampf. Die Griechen, untersttzt von zahlreichen auswrtigen Frei-willigen (Philhellenen), beginnen den Freiheitskampf gegen die Trken. Furchtbare Grausamkeiten. Die trkische Flotte durch die der Englnder, Franzosen und Russen 1827 bei Navarin vernichtet. Im Frieden von Adrianopel 1829 Griechenland unabhngig. 183262 König Otto (von Bayern). Nach dessen Vertreibung Georg I. (von Dnemark). Vergrert 1862 durch die Jonischen Inseln, 1882 durch Thessalien und einen Teil von Epirus. 182829 Russisch-trkischer Krieg. Die Russen siegreich. Groe Abtretungen im Frieden von Adrianopel. 1830 Pariser Juli-Revolution. Karl X. (Bruder des 1824 verstorbenen Knigs Ludwig Xviii.) vertrieben. Ludwig Philipp, Sohn des Herzogs Philipp von Orleans (Egalite), König. Kon-stitutionelle Monarchie tbrgerknigtum). 18301848. In Deutschland brechen infolge der Juli-Revolution in den kleineren Staaten vielfach unruhige Bewegungen aus. In den greren Staaten die Ruhe erhalten. In Preußen groer Aufschwung von Handel und Gewerbe, namentlich infolge des Zollvereins mit fast allen deutschen Staaten, der 1834 schon nahezu 8000 Quadratmeilen umfat. 1830 Belgische Revolution. Die seit 1815 mit Holland vereinigten Belgier erlangen nach hartem Kampfe ihre Unabhngigkeit. König Leo-polt) I. (aus dem Hause Koburg-Gotha) 18311865. 1830 Polnischer Aufstand. In Warschau bricht ein Ausstand gegen die Russen aus. Trotz anfnglicher Siege und heldenmtiger Tapferkeit 1) 1889 wird nach Vertreibung des Kaisers Pedro Ii. auch Brasilien eine Republik.

3. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 159

1890 - Leipzig : Reichardt
159 denburg-Manteufsel stellte die uere Ordnung wieder her und Friedrich Wilhelm erlie eine octrohierte" Verfassung, die, nachdem sie von dem neugewhlten ' Landtage revidiert worden war, am 31. Januar 1850 als Staatsgrundgesetz verffentlicht wurde. Damit war Preußen eine konstitutionellemonarchie geworden. (1854 kam zum Abgeordnetenhause noch das Herrenhaus.) 18481849 Deutsche Nationalversammlung in Frankfurt am Main. Inzwischen hatte sich der Bundestag ausgelst. Ab-geordnete aller deutschen Stmme treten in Frankfurt am Main zur Beratung einer deutschen Reichsverfassung zu-sammen. Vorlufig der Erzherzog Johann als Reichs-Verweser eingesetzt. Mrz 1849 wird die deutsche Reichs-Verfassung vollendet und König Friedrich Wilhelm Iv. zum deutschen Kaiser erwhlt. Dieser lehnte aber die angebotene Kaiserkrone ab. Die zur Durchfhrung der Reichsverfasfung ausgebrochenen Aufstnde in Dresden, der Pfalz und Baden werden durch preuische Truppen unterdrckt. Preuische Truppen beteiligen sich auch an dem ersten 184850 dnischen Kriege, der fr die Rechte der von den Dnen bedrckten Elbherzogtmer Schleswig-Holstein ge-fhrt wird, aber schlielich erfolglos bleibt. Auch die Durchfhrung der Union, durch welche nach dem Scheitern der Reichsverfaffung zunchst Nord-deutfchland unter preuischer Fhrung geeinigt werden 1850 sollte, gelang nicht. Als 1850 der Ausbruch eines Krieges mit sterreich drohte., unterwarf sich Preußen in Olmtz den Forderungen.sterreichs. 1851 wurde der Deutsche Bundestag unter sterreichs Leitung wieder her-gestellt. 184849 Krieg sterreichs gegen Sardinien. König Karl Albert von Sardinien im Bunde mit den auf-stndischen Italienern durch Radetzki bei Custozza und Novara besiegt. Die Ausstnde in Venedig. Rom, Neapel blutig unterdrckt. 18481849 Krieg sterreichs gegen die ausstndischen Ungarn. Die Ungarn siegreich, erklären sich fr unabhngig; nur mit Hilfe Rulands gelingt ihre Unterwerfung. 1851 Erste Welt-Jndustrie-Ausstellung in London. 1851 2. Dezember Staatsstreich des Prsidenten Louis Napoleon. Die Nationalversammlung ausgelst, die Versassung aus-gehoben, Louis Napoleon zuerst Prsident aus 10 Jahre, dann am 1. Dezbr. 1852 zum Kaiser proklamiert. 18521870 Kaiser Napoleon Iii.

4. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 161

1890 - Leipzig : Reichardt
161 (geb. 1. April 1815), einen der grten Staatsmnner aller Zeiten. Die von König Wilhelm unter schweren Kmpfen mit dem Abgeordnetenhause durchgefhrte Reorganisation des Heeres sollte sich alsbald glnzend bewhren. Der 1864 zweite dnische Krieg (Febr.august 1864) wurde im Bunde mit Osterreich schnell und glcklich beendet1). Der Dnenknig Christian Ix., welcher Schleswig widerrechtlich der dnischen Monarchie hatte einver-leiben wollen, mute die Herzogtmer an Preußen und sterreich abtreten2). Dieser gemeinsame Besitz dauerte jedoch nicht lange, sondern fhrte zum vlligen Bruch zwischen den beiden deutschen Gromchten. Denn da sich Preußen als nchster Grenznachbar einen berwiegenden Einflu, auf Heer und Flotte Schleswig-Holsteins sichern mute, sterreich dagegen einen ihm ergebenen Kleinstaat unter Friedrich von Augustenburg daselbst herstellen wollte, auch in diesem Bestreben den grten Teil der deutschen Bundesstaaten (namentlich Hannover, Kurhessen, Sachsen^ und die sddeutschen Staaten) auf feiner Seite hatte, so kam 1866 es im Juni 1866, nachdem Preußen den Deutschen Bund Juni fr aufgelst erklrt hatte, zum deutschen Kriege August gegen sterreich und dessen zahlreiche Bundesgenossen. Schnell wrbe Hannover, Kurheffen und Sachsen besetzt. Die hannoverschen Truppen unter ihrem blinben König Georg muten nach dem mrberischen Kampfe bei Langen-salza kapitulieren, die sogenannte Reichsarmee wrbe am Main in mehreren Treffen, am entscheibenbsten bei Aschaffenburg, vom General Vogel von Falken-stein geschlagen, und gleichzeitig, im Bnbnisse mit Italien, der Hauptkrieg gegen sterreich noch im Juli in Bhmen siegreich beenbet. Nach mehreren glcklichen 3. Juli Kmpfen3) kam es am 3. Juli unter König Wilhelms persnlicher Fhrung zur groen Schlacht bei Knig-grtz, welche besonders durch das rechtzeitige Eintreffen der vom Kronprinzen Friedrich Wilhelm gefhrten schleichen Armee und die Erstrmung des Dorfes Chlum. mit vlliger Besiegung der von Benebek gefhrten fter- *) 18. April Erstrmung der Dppler Schanzen unter Prinz Friedrich Karl; 29. Juni khner Ubergang nach Alfen unter Herwarth v. Bittenfeld. 2) Der sterreichische Anteil an dem ebenfalls unter dnischer Hoheit gestandenen Herzogtum Lauenburg wurde von Preußen fr 51/? Million Mark erworben. 3) Namentlich bei Mnchenartz (Prinz Friedrich Karl und Her-Warth v. Bittcnfeld), Gitschin (Prinz Friedrich Karl), Nachod und Skalitz (Kronprinz Friedrich Wilhelm). Koepert, Geschichtskursus. 9. Aufl. 11

5. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 165

1890 - Leipzig : Reichardt
165 Bourbakis, die nach Elsa und Baden einen Einfall machen sollte, den heldenmtigsten Widerstand, bis der mit frischen Truppen vom Norden herbeieilende Man-tenfsel den General Bourbaki zwang, um der Gefangenschaft zu entgehen,mit85000mann auf schweizerisches Gebiet berzutreten, wo dieselben im traurigsten Zustande anlangten. 18.Jan. König Wilhelm wird zum erblichen deutschen Kaiser proklamiert. Wiederausrichtung des Deutschen Reiches. Dieser feierliche Akt fand im Schlosse zu Versailles statt, wo sich König Wilhelms und des Kronprinzen Hauptquartier befand. Die erste Anregung dazu ging vom jungen Könige Ludwig Ii. von Bayern aus1). 19. Jan. Schlacht bei St. Qnentin. General v. Gben (Manteuffels Nachfolger) rieb durch diese Schlacht die franzsische Nordarmee unter Faid-herbe vollstndig auf. 28. Jan. Kapitulation von Paris. W a f f e n st il l st an d. Bereits Ende Dezember hatte das Bombardement der von einem Grtel von Forts umgebenen Riesenstadt begonnen, die auerdem durch Hunger und Krankheiten viel zu leiden hatte. Mehrere Ausflle, darunter ein besonders heftiger am 19. Januar, miglckten. Entsatz von auen war nicht mehr zu hoffen. Daher Kapitulation und Waffenstillstand, der von Jules Favre, Minister des Auswrtigen, mit dem Reichskanzler Bis-marck zu Versailles abgeschlossen wurde. Smtliche Forts bergeben, die Besatzung von Paris entwaffnet und kriegsgefangen. Der Waffenstillstand erstreckt sich aber vorlufig noch nicht aus den Kriegsschauplatz um B elf ort, welches erst am 16. Februar kapituliert. 26. Febr. Die Friedensprliminarien von Versailles. Nach einer Bestimmung des Waffenstillstandes wurde eine konstituierende Nationalversammlung nach Bordeaux berufen, die an die Spitze der Exekutivgewalt den greifen Staatsmann Thiers (einst Minister Louis Philipps, j 1877) stellte, der sofort die Friedensverhand-lungen erffnet. Die Friedensprliminarien wurden am 1. Mrz von der Nationalversammlung an-genommen. An demselben Tage zogen 30000 Mann deutscher Truppen in Paris ein2). x) König Ludwig Ii. verfiel in Geistesstrung und starb 1886 durch Selbstmord im Starnberger See. 2) Bald darauf in Paris die Schreckensherrschaft der Kommune, erst im Mai durch die Regierungstruppen unterdrckt. '

6. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 167

1890 - Leipzig : Reichardt
167 tung der Lage der Arbeiter. Sein letztes Lebensjahr wird verdstert durch die tdliche Erkrankung des Krn-Prinzen Friedrich Wilhelm. 1888 am 9. Mrz stirbt Kaiser Wilhelm I. fast 91jhrig. Ihm folgt der Krn-Prinz unter dem Namen Friedrich Iii. Aver schon nach 99 Tagen erliegt derselbe feinen furchtbaren, mit wahrem Heldenmut ertragenen Leiden am 15. Juni 1888. 1888 Wilhelm^Ii. Deutscher Kaiser und König von Preußen. 1890 Fürst Bismarck legt seine Amter als deutscher Reichs-kauzler und preuischer Ministerprsident nach fast 28-jhriger Amtsdauer nieder. v 1890 Infolge des afrikanischen Vertrages (s. oben) tritt England die Insel Helgoland an Kaiser Wilhelm ab.

7. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 156

1890 - Leipzig : Reichardt
156 Der Sieg neigt sich nun auf die Seite der Verbndeten. Letzter verzweifelter Kampf von Napoleons alter Garde. Endlich wilde Flucht (Verfolgung unter Gneisenau), auf welcher Napoleon beinahe selbst gefangen genommen worden wre. Die Verbndeten nehmen Paris zum zweiten-m al. Napoleon begiebt sich in den Schutz der Englnder, wird aber in die Gefangenschaft nach St. Helena ge-fhrt, wo er den 5. Mai 1821 am Magenkrebs starb. Der zweite Pariser Friede beschrnkte Frankreich auf die Grenzen von 1790. Ludwig Xviii wieder eingesetzt. 26. Sept. Die Herrscher von Rußland, sterreich und Preußen schlieen den heiligen Bund. (Heilige Allianz.) Vierte Periode. Die Ereignisse der neuesten Zeit. 18151830 Die Zeit der Restauration. Die durch die heilige Allianz verbundenen Staaten suchen den durch den Wiener Kongre geschaffenen Rechtszustand zu erhalten. Volksbewegungen in Italien und Spanien werden unterdrckt. In Deutschland erfllte der Deutsche Bund in keiner Weise die auf Wiederaufrichtung eines Deutschen Reiches gerichteten Hoffnungen. Die Gesandten der 35 deutschen souvernen Staaten unter dem Vorsitz fter-reichs bilden den in Frankfurt a. M. tagenden Bundes-tag. Die namentlich von der deutschen akademischen Jugend (die deutsche Burschenschaft gegrndet 1817) ausgehende Bewegung fr die deutsche Einheit mit groer Strenge unterdrckt. (1819 Kotzebue durch Sand er-mordet. Karlsbader Beschlsse.) In den einzelnen deutschen Staaten, besonders in Sddeutschland, landstndische (kon-stitutionelle) Verfassungen eingefhrt. In Preußen wurde trotz des ausdrcklich erteilten Versprechens unter König Friedrich Wilhelm Iii. keine Verfassung erteilt. Im Innern musterhafte Verwaltung, namentlich fr das Finanzwesen. Bereits 1818 der Anfang einer Zollvereinigung mit den brigen deutschen Staaten (vgl. auch bei der brandenburgisch-preuischen Geschichte S. 179 s.). In sterreich unter dem mch-

8. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 158

1890 - Leipzig : Reichardt
158 der Polen werden dieselben unterworfen; 1832 das Knigreich Polen zu einer russischen Provinz gemacht. 1830 Erste Lokomotiv-Eisenbahn von Liverpool nach Manchester. George Stephenson Erfinder der Lokomotive; bald groartige Ausbreitung des Eisenbahnnetzes. In Deutschland erste Eisenbahn Nrnbergfrth 1835, Leipzigdresden 1837. 18331840 Karlistenkrieg in Spanien. Wegen Verletzung seines Erbrechtes beginnt Don Carlos, der Bruder des 1833 verstorbenen Ferdinand Vii., dem seine Tochter Jsabella Ii. (vertrieben 1868) gefolgt war, einen greuelvollen Brgerkrieg, der erst nach 7 Jahren mit dem Siege Jsabella Il endet. 1837 Thronbesteigung der Knigin Viktoria von England. Da in Deutschland das salische Gesetz Frauen von der Thronfolge ausschliet, so wird Hannover ein selb-stndiges Knigreich (1866 von Preußen annektiert). 18401861 Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen. Bei seiner Thronbesteigung mit groen Erwartungen be-grt; die Hoffnung auf eine konstitutionelle Verfassung wird zunchst nicht erfllt; 1847 wird der vereinigte Landtag berufen. 1848 (24. Febr.) Die Pariser Februar-Revolution. Durch einen Volksaufstand wird Ludwig Philipp (f 1850) vertrieben. Frankreich Republik 184852, deren Prsident seit Ende 1848 Louis Napoleon (Sohn des Knigs Louis von Holland, Bruder Napoleon I.) wird. Fast in ganz Europa, namentlich auch in den deutschen Staaten, revolutionre Erhebungen. Inosterreich blutige Volksaufstnde in Wien. Sturz des Fürsten Metternich. In der Zeit groer innerer und uerer Bedrngnis legt der eigentlich regierungsunfhige Kaiser Ferdinand I. die Krone nieder, ihm folgt sein Neffe Kaiser Franz Joseph I. (Dezember 1848). In Preußen stieg die politische Aufregung immer hher. Der König verhie am 18. Mrz 1848 eine freisinnige Verfassung und Verbesserung des Deutschen Bundes; dennoch aber kam an demselben Tage (infolge eines Miverstndnisses?) ein Straen kmpf zum Ausbruch. Der König berief eine preuische Na-tionalversammlung", konnte aber die beabsichtigte neue Verfassung mit ihr nicht vereinbaren; auch herrschte in Berlin groe Unordnung, welcher, in Abwesenheit des Militrs, die Brg'erwehr" nicht zu steuern vermochte. Das im Nov. vom Könige berufene Ministerium Bran-

9. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 166

1890 - Leipzig : Reichardt
166 10.Mai Der Friede von Frankfurt. Die schon zu Versailles vom Reichskanzler aufgestellten Forderungen wurden beim endgltigen Abschlu des Frie-dens besttigt: Frankreich tritt an das Deutsche Reich Elsa (mit Ausnahme von Belfort), sowie Deutsch-Lothringen mit den Mosel-Feftungen Metz und Thionville (Dudenhofen) ab und verpflichtet sich zurzahlung von fnf Milliarden Franks Kriegs--kosten, bis zu deren Erlegung gewisse Gebiete von Frank-reich durch deutsche Truppen besetzt bleiben. 21. Mrz Erffnung des ersten deutschen Reichstages in Berlin durch Kaiser Wilhelm. 187778 Russisch-trkischer Krieg. Nach anfnglichen Erfolgen der Trken dringen die Russen siegreich bis in die Nhe Konstantinopels vor;. Nach einem unter Leitung des Fürsten Bismarck abgehaltenen Kongre kommt der Berliner Friede zustande, in welchem die Trkei einige Gebiete an der Donau und in Kleinasien an Ru-land abtritt; die bedeutend vergrerten Vasallenstaaten Rumnien, Serbien und Montenegro werden unab-hngig; Bulgarien ein Frstentum unter.trkischer Ober-hoheit; Bosnien und Herzegowina von Osterreich besetzt. 1881 (13./1. Mrz) Kaiser Alexander Ii. von Rußland durch nihilistische Verschwrer ermordet. 1884 u. 1885 Deutsche Kolonieen. Der Anfang einer deutschen Kolonialmacht wird begrndet, indem Gebiete in West-Afrika (Kamerun, Togo, Angra-Pequena) und in Ost-Afrika (die unter dem Sultan von Zanzibar stehende Kste des afrikanischen Festlandes) unter deutschen Schutz treten; auch ein groer Teil der Insel Neu-Guinea und andere Inseln treten unter deutschen Schutz. Ein gefhrlicher Aufstand der Araber an derzanzi-barkste durch Major Wimann 18891890 unterdrckt ^). 1888 Tod der Kaiser Wilhelm I. und Friedrich Iii. Kaiser Wilhelm I. regierte noch 17 Jahre nach dem Friedensschlu, eifrig darauf bedacht, die Wohlfahrt des Deutschen Reiches nach innen und auen zu sichern. 1878 wird sein Leben zweimal von Mrderhand bedroht, beim 2. Attentat wird er schwer verwundet. Nach seiner Wiederherstellung umfassende Gesetzgebung zur Verbesse- i) Ein 1890 abgeschlossener Vertrag regelt die Besitzverhltmsfe m Afrika zwischen Deutschtand und England. Vom 1. Januar 1891 an steht Deutsch-Ost-Afrika (westlich bis zu den groen Seeen) unmittelbar unter der Reichsregicrung.

10. Bd. 1 - S. 262

1835 - Eisleben : Reichardt
262 Niederlande. förmlich von Oesterreich abgetreten erhielten, worauf sie dem Fran- zösischen Reiche einverleibt wurden. So war es also Frankreich gelungen, das Ziel zu erreichen, wonach es so lange gestrebt hatte, nämlich die südlichen Niederlande mit sich zu vereinigen, und wie wir oben erzählt haben, waren 1810 auch die nördlichen Niederlande hinzugekommen. Allein die Niederlage Napoleons 1813 bei Leipzig hatte zur Folge, daß zuerst die nördlichen Niederlande von den Alliirten wieder der Französischen Herrschaft entrissen und daß der Erbstatthalter der Niederlande, der bisher in England ein Asnl gefunden hatte, wieder zurückgerufen und zum souveränen Fürst von Holland erklärt wurde. Eine zweite Folge der Niederlage Na- poleons war, daß auch die südlichen Niederlande von der Franzö- sischen Herrschaft befreit und nebst dem vormaligen Bisthum Lüt- tich mit Holland vereinigt wurde, indem sie mit demselben von nun gn Ein Königreich ausmachten, dessen Krone auf den souve- ränen Fürsten von Holland, Wilhelm I. übertragen ward, der nun den Titel König der Niederlande führte und einen Staat von mehr als 1100 ssüm. und von 6 Millionen E. beherrschte, nachdem ihm auch zur Entschädigung für seine in Deutschland abgetretenen Nassauischen Stammländer, das Herzogthum Luxemburg, bis auf einen kleinen Preußisch gewordenen Theil, unter dem Titel eines Großherzogthums überlassen, aber als ein für sich bestehender Staat mit den Staaten des Deutschen Bundes vereinigt worden war. Auch erhielt das Königreich einen Theil seiner Kolonien, welche Großbritannien erobert hatte, wieder. Doch nur eine kurze Zeit hat diese Vereinigung der nördlichen und südlichen, der protestan- tischen und katholischen Niederlande zu Einem Staate und König- reiche bestanden; denn 1830 den 25. August brach zu Brüssel die Unzufriedenheit der Belgier mit der Holländischen Regierung in ei- nen offenbaren Aufstand aus, der sich schnell über alle Provinzen verbreitete und die Holländer aus allen festen Platzen Belgiens vertrieb. Es bildete sich eine provisorische Belgische Regierung zu Brüssel, und das Haus Nassau ward von der künftigen Regierung Belgiens ausgeschlossen, und am 4. Iunius 1831 ward vom Bel- gischen Kongreß der Herzog Leopold von Sachsen - Coburg - Gotha zum Könige der Belgier erwählt, welcher auch am 21. Julius 1831 die Regierung angetreten hat. Es bestehen also jetzt zwei König- reiche, die aus den Niederlanden entstanden sind, wovon das, welches die nördlichen Provinzen begreift, das Königreich der Nie- derlande oder auch Holland und das, welches die südlichen Provin- zen in sich faßt, das Königreich Belgien heißt. Bis jetzt aber sind noch nicht alle streitigen Verhältnisse zwischen den beiden Kö- nigreichen geordnet, und insbesondere sind die Angelegenheiten Lu- xemburgs, wobei der Deutsche Bund betheiligt ist, noch nicht aufs Reine, wiewohl die Londoner Konferenz 1831 den Beschluß gefaßt hat, daß der größere Theil des -Großherzogthums Luxemburg Bel-
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